Das Olympus DM-720 Diktiergerät ist an dieser Stelle Gegenstand meines genauen Tests im Rahmen von meinem großen Diktiergerät Ratgeber.
Nachdem wir schon anderen Modellen aus dem Hause Olympus durchaus gute Noten erteilen konnten (siehe Tests vom Olympus DS-2600 oder Olympus LS-P5), prüfen wir nun diesen Kandidaten auf Herz und Nieren.
Technische Daten des Olympus DM-720 Diktiergerätes
Hersteller: | Olympus |
interne Speicherkapazität: | 4GB |
Speichererweiterung: | Micro-SD Karte |
Aufzeichnungdauer: | bis max. 985 Stunden |
Dateiformat: | MP3/PCM |
Batterie / Akku: | wiederaufladbare AAA Batterie |
Lieferumfang / Verarbeitung
Das Olympus DM-720 Diktiergerät erreicht mein Testcenter gut verpackt in der olympustypischen Hülle mit Sichtfenster. Im Lieferumfang sind:
- das Diktiergerät: zu diesem Diktiergerät folgt im nächsten Abschnitt genaueres
- eine wiederaufladbare AAA Batterie: sehr löblich. Denn mit den ständig wechselbaren Batterien bist du ungebunden von Steckdosen (wie bei internen Akkus) und kannst mit genügend Batterien als Reserve beliebig lange autark arbeiten. Zum Beispiel für Interviews oder längere Konferenzen.
- ein Stativ-Clip: zum praktischen anklippen an die Hemd- oder Hosentasche.
- Die Kurzanleitung: der Name “Kurzanleitung” trifft es wieder mal auf den Punkt. In einem mitteldicken Heftchen sind 23 Sprachen untergebracht. Darunter auch deutsch. Allerdings nur für die nötigsten Informationen zum Starten sowie technische und pflegerelevante Hinweise.
Die vollständige Anleitung findest du wie immer auf der Herstellerseite zum Download oder aber auch auf dem Gerät selbst im Ordner [OL-Manual].
Verarbeitung
Der Ersteindruck gefällt. Das matt graue Metallgehäuse wirkt wie mit Sandpapier gebürstet und dadurch optisch durchaus wertig. Schön, dass sich der Hersteller hier auch gegen den bei anderen Modellen kritisierten Kunststoffkorpus entschieden hat. Das war ja bereits ein Kritikpunkt beim Olympus DS-9500.
Das gerade mal 72 Gramm schwere Olympus DM-720 Diktiergerät liegt dabei gut in der Handfläche und lässt sich auch bequem mit dem Daumen bedienen. Hier gibt es nichts zu meckern.
Die Anordnung der Bedienelemente ist typisch für Diktiergeräte: an der Front hast du unter dem 1,39 Zoll Display die Funktionstasten sowie die Taste für das Einstellungsmenü und die Szenen. Darunter folgen die Aufnahmefunktionen wie Record und Stop. Gefolgt von einem 4 Wege Steuerkreuz um sich bequem durch die Menüs oder Aufnahmen zu navigieren bzw. die Lautstärke zu regeln. Am unteren Ende befinden sich noch die Knöpfe zum Löschen.
An der linken Seite finde ich erwartungsgemäß den Schiebeschalter um das Gerät an- und auszuschalten und in den HOLD-Modus zu versetzen (quasi wie eine Tastensperre). Soweit so normal.
Schön ist es, dass Olympus dem Diktiergerät gleich eine internen USB Anschluss spendiert hat. Den kann ich jederzeit über die seitlichen Schieber ausfahren und damit das Gerät wie einen USB Stick an meinen Computer anstecken. Ein USB-Verlängerungskabel wie etwa beim Olympus VP-20 liegt hingegen nicht dabei.
Auf der anderen Seite finden sich noch die Klinken-Anschlüsse für externe Kopfhörer oder Mikrofone.
Hinter dem Batteriefach befindet sich etwas versteckt auch der Einschub für eine Micro-SD Speicherkarte um den internen 4 GB Speicher jederzeit zu erweitern.
Hervorzuheben ist natürlich noch das TRESMIC System mit drei Mikrofonen für Breitband-Audio, welches an der Oberseite thront. Wie sich das auf die Aufnahmequalität auswirkt, klärt der kommende Abschnitt.
Das Olympus DM-720 Diktiergerät spielt seine Stärken vor allem in niedrigen und mittleren Entfernungen aus. Dank Stereomikrofonbuchse am Gerät kannst du bei größeren Meetings oder Menschenansammlungen mit einem angeschlossenen Grenzflächenmikrofon die Aufnahmequalität deutlich steigern.
Glücklicherweise gibt es das Olympus DM-720 Diktiergerät mit einem passenden Mikrofon im Set. Hier geht’s zum Angebot.
Komfort / Bedienung
Nach dem Anschalten bin ich erstmal etwas verblüfft. Die Abfrage nach der Art der batterie und der Uhrzeit ist ja gewohnt. Dieses Mal schallt mir jedoch eine Stimme mit Instruktionen entgegen. Gut gemeint, nervt aber schnell. Zum Glück lässt sich dieser Voice Guide bereits im dritten Schritt der Einrichtung deaktivieren.
Das Menü erinnert komplett an das vom Olympus DS-2600. Über die Menütaste sowie das Steuerkreuz komme ich an alle Einstellungen. Schön, anders als beim Olympus VP-20 kann ich hier direkt in den Einstellungen auch schon “deutsch” wählen.
Das Olympus DM-720 Diktiergerät verfügt über 5 Ordner zum Sortieren und Archivieren von Sprachaufnahmen. Über den “New” Button lege ich neue Sprachaufnahmen bequem an.
Und auch hier wurde ein paar besser gelöst als beim getesteten Olympus DS 2600: Dank des unten platzierten Listen-Knopfes kann ich jederzeit in ein übersichtliches Archiv springen, welches mir alle Aufnahmen innerhalb eines Ordners übersichtlich auflistet. So kann ich bequem durch die einzelnen Dateien scrollen.
Eine andere Möglichkeit bietet der eingebaute Kalender, welcher mir ebenfalls die Möglichkeit bietet, Aufnahmen nach Zeitstempel zu finden.
Daneben findest du natürlich noch die üblichen Funktionen wie Datei mit Paswörtern schützen, Dateien verschieben und teilen.
Aufnahmequalität
Auch hier gibt es im Einstellungsmenü viele Möglichkeiten der Feinjustierung.
Ich kann den Aufnahmepegel zwischen hoch und niedrig in verschiedenen Stufen feinjustieren. Den Low Cut Filter hinzuschalten, um Umgebungsgeräusche zu unterbinden.
Oder aber auch den Aufnahmebereich über die Funktion “Zoom Mic” erweitern oder auf einen Punkt fokussieren. Das ist besonders praktisch bei Meetings und Vorlesungen mit einem zentralen Sprecher, den du gezielt aufnehmen möchtest.
Damit kannst du das Olympus DM-720 Diktiergerät komfortabel auf deine Aufnahmesituation einstellen. Aus den vielen verschiedenen Möglichkeiten ergeben sich natürlich auch viele Kombinationen. Am besten du experimentierst und probierst hier etwas herum. Einige Anhaltspunkte bietet auch mein Soundtest im folgenden Video.
Ich habe die vorgegebenen Einstellungen “Vorlesung”, “Meeting”, “Diktat” und “Konferenz” ausprobiert und jeweils in verschiedenen Aufnahmemodi mehrfach getestet: die Tonqualität geht dabei in Ordnung für ein Mittelklassemodell. Sicherlich gibt es hier generell bessere Diktiergeräte – in diesem Preissegment wollen wir aber nicht meckern. Das gesprochene Wort ist in der Regel gut zu verstehen.
Aber mach dir am besten selbst ein Bild anhand meines Klangtests im Testvideo:
Als unterstützte Dateiformate bietet das Olympus DM-720 Diktiergerät zum einen das komprimierte MP3 Format für normale und das hochwertige, unkomprimiertes sowie verlustfreie PCM-Audioformat zur Verfügung. Entsprechend dieser Wahl fällt natürlich auch der Platz in deinem internen Speicher aus. Nimmst du generell das hochwertigere aber größere Dateien produzierende PCM Format auf, rate ich dir zwingend zu einer extra Speicherkarte.