Test: OM System LS-P5 Diktiergerät

OM LS-P5 Diktiergerät - Keyvisual
 

OM LS-P5 Diktiergerät
jetzt auf Amazon.de kaufen

Das OM System LS-P5 Diktiergerät ist ein schönes Beispiel, dass sich die Nähe zu Herstellern auszahlt. Olympus hat sich dankenswerterweise dazu bereit erklärt, das Modell noch vor Marktstart im September 2022 für einen ausführlichen Test zur Verfügung zu stellen. Natürlich wird es genau dieselben objektiven Kriterien durchlaufen, wie alle anderen Testmodelle auch. Hier nun der komplette Test inklusive Testvideo.

Technische Daten vom OM System LS-P5 Diktiergerät

Hersteller:Olympus
Aufnahmemodus:Konferenz, Diktat
Aufnahmeformat:WMA, MP3 (128Kbps Stereo, 64Kbps Mono), FLAC (22.05 kHz Stereo/Mono)
Batterie/Akku:Interner Akku
Speicher:16 Gigabyte interner Speicher (mit Speicherkarten erweiterbar)
Mikrofon:Stereo-Mikrofon
Gewicht:90 Gramm

Lieferumfang vom LS-P5 Diktiergerät

OM LS-P5 Diktiergerät - Lieferumfang
Der Lieferumfang des OM LS-P5 Diktiergerätes ist auf das Nötigste beschränkt. Ein paar Dreingaben wären hier nicht verkehrt gewesen.

Das OM System LS-P5 Diktiergerät kommt in einem edlen schwarzen Karton daher. Ich packe es aus. Zum Lieferumfang zählen:

  • Das Diktiergerät selbst
  • Ein USB-Kabel: leider nur ein normaler USB-Anschluss und kein USB-C Kabel. Mit ca. 10 Zentimetern auch recht kurz. Für den Datentransfer zwischen Diktiergerät und Computer.
  • Die Bedienungsanleitung: 186 seitiges Büchlein in 23 Sprachen. Deutsch ist auch dabei.
  • 2xAAA Batterien

Das OM System LS-P5 Diktiergerät setzt also auf externe Batterien. Über die Vor- und Nachteile gegenüber eingebauten Akkus habe ich ja bereits in meiner Einkaufscheckliste berichtet. Löblich, dass der Hersteller bereits zwei Batterien von Haus aus beilegt.

Die Laufzeit der Akkus beläuft sich bei mir im Test auf rund 33 Stunden. Der Wert ist durchaus in Ordnung und gibt dir genug Flexibilität für längere Aufnahmen fernab von Steckdosen.

Ansonsten ist der Lieferumfang erwartungsgemäß und ausreichend für die ersten Tests mit dem Diktiergerät. Was ich mir angesichts des Preises und der angestrebten Zielgruppe von HiFi-Fans gewünscht hätte: einen Windschutz direkt von Haus aus.

Windschutz:

Gerade bei einem Gerät mit teils so sensiblen Mikrofonen ist (je nach Einsatzzweck) ein Popschutz sinnvoll, um störende Windgeräusche abzufangen. Diesen gibt es nicht von Haus aus im Lieferumfang. Er lässt sich aber separat dazukaufen: einen passenden Windschutz findest du auf Amazon.de.


Verarbeitung des LS-P5 Diktiergerätes

Ich nehme das OM System LS-P5 Diktiergerät in die Hand. Nach dem Test des Olympus DS 2600 wirkt dieses Modell erstaunlich klein und kompakt. Mit seinen 78 Gramm liegt es auch gut auf dem Handballen und lässt sich angenehm mit einer Hand bedienen.

Auffällig an der Oberseite sind natürlich die zwei prominenten Mikrofone links und rechts in der bewährten V-förmigen Ausrichtung. Dazu kommt ein Center-Mikrofon in der Mitte. Diese Mikrofone scheinen in resonanzfreien Alugehäuse gelagert zu sein und machen auf den ersten Blick einen sehr hochwertigen Eindruck. Zu diesem Thema jedoch später mehr im Praxistest. 

Auf der linken Seite bietet das OM System LS-P5 Diktiergerät jeweils 3,5 Millimeter Klinkenstecker für Mikrofon und Kopfhörer sowie den Power-Schieberegler.

Passende Speicherkarten für dein LS-P5 Diktiergerät.

Du möchtest deine Aufnahmen professionell weiterverarbeiten? Ich empfehle dir dafür die Dragon NaturallySpeaking Diktiersoftware.

OM LS-P5 Diktiergerät - Klinkenstecker
Neben den zwei obligatorischen Klinkenstecker-Anschlüssen kannst du das Diktiergerät auch via Bluetooth mit Geräten koppeln.

Auf der rechten Seite findest du den Slot für externe SDXC-Speicherkarten, um den internen 16 Gigabyte Speicher zu erweitern. Gut, dass Olympus an diese Möglichkeit gedacht hat, denn diese wirst du bei ernsthafter Nutzung (vor allem mit dem FLAC Format) wohl auch gebrauchen. Passende Speicherkarten findest du in der Box rechts.

Die Frontseite ist üppig mit allerlei Eingabemöglichkeiten versehen. Ähnlich wie beim Olympus DS 2600 hast du mit F1 und F2 verschiedenen Funktionstasten. Darunter Knöpfe zur Aufnahme, Pause und Stopp sowie dem Löschen von Dateien.

In der Mitte thront ein Steuerkreuz zum bequemen und intuitiven Navigieren durch die einzelnen Menüs. Gleichzeitig dient es auch zur Steuerung der Wiedergabe. Alle Eingabeelemente sind sinnvoll angeordnet und auch einhändig recht leicht zu erreichen.

Die Tasten fühlen sich wertig an und geben ein gutes Feedback beim Bedienen. Auch im längeren Test (was zumindest nach einem Monat intensiver Nutzung möglich ist) habe ich keinerlei Wackeln oder sonstige Abnutzung feststellen können. Sicherlich sind das noch keine richtigen Langzeiterfahrungen. Wenn sich hier noch später Erkenntnisse ergeben sollten, werde ich den Testbericht updaten.

OM LS-P5 Diktiergerät - Stativ
Mit dem Gewinde auf der Rückseite lässt sich das Diktiergerät prima auf zB. Stativen montieren.

Wie auch bei anderen hochpreisigen Geräten des Hersteller wie zum Beispiel dem DS-9500 hätte ich mir jedoch auch bei dem LS-P5 Diktiergerät ein wertigeres Gehäuse gewünscht. Ja, das Kunststoff macht einen soliden Eindruck. Aber haptisch und optisch ist da noch Luft nach oben. Immerhin muss man sich im Hinterkopf behalten, dass sich das hier getestete Modell im Premiumsortiment des Herstellers bewegt. Eine Gewisse Erwartungshaltung lässt sich da nicht leugnen. 

Schön: Auf der Rückseite des OM System LS-P5 befindet sich ein Gewinde. Mit diesem kannst du dein Diktiergerät einfach auf eine Kamera oder ein Stativ aufschrauben und es als USB-Mikrofon und Lautsprecher verwenden. Perfekt für Streaming oder virtuelle Online-Meetings.

Vibrationsfreie Aufnahmen:

Wer das Diktiergerät auf dem Blitzschuh einer Kamera montieren möchte, sollte sich einen Shock Mount Adapter ansehen. Mit diesem Aufsatz installierst du das LS-P5 dank Stativgewinde auf der Rückseite komfortabel und entkoppelst es von Vibrationen und Kamerageräuschen. Schau dir passende Modelle auf Amazon.de an.


Bedienung

OM LS-P5 Diktiergerät - Einstellungen
Das Einstellungsmenü lässt keine Wünsche offen – braucht jedoch etwas Zeit zum Einarbeiten und Experimentieren.

Beim Einschalten werde ich neben der obligatorischen Zeit- und Datumseingabe sogleich auch gefragt, ob ich normale oder wiederaufladbare Batterien benutze.

Das Gerät kann auf verschiedene Weise aktiviert werden. Zum einen Manuel aber auch durch Spracheingabe oder zum Beispiel durch einen Klappenton.

Richtig gut gefällt mir die Ordnerstruktur. Diese kannst du- anders als beim DS2600 oder anderen Modellen sogar selbst wählen. Statt Ordner A und Ordner B vergibst du also selbstsprechende Namen wie Konferenz oder Diktat. Ein Feature, was ich mir schon bei etlichen anderen Modellen gewünscht hätte.

Die Benamung der Sprachdateien lässt sich zwar nicht komplett frei wählen. Immerhin kannst du aber über die Funktion Rename sinnvolle Kürzel wie “keep” “Ok” oder eine Nummerierung anfügen. Nützlich, um zum Beispiel dem späteren Transkriptionsbüro Hinweise mitzugeben.

Die Einstellungen für die Aufnahme sind vielfältig. Hier auf alle möglichen Kombinationen einzugehen würde den Rahmen des Tests sprengen. Ohnehin kommt es ganz auf dein Einsatzgebiet an. Etwas herumexperimentieren ist deswegen zielführend. Nur kurz die wichtigsten Einstellungsmöglichkeiten.

OM LS-P5 Diktiergerät - Dateiformate
Das OM LS-P5 Diktiergerät beherrscht PCM, MP3 und FLAC. Letzteres ist qualitativ wohl die beste Wahl.
  • Unter dem Aufnahmemodus kannst du zwischen PCM, Flac und MP3 Format wählen. FLAC ist ein Format, das Audiodaten verlustfrei komprimiert. Damit ist es der CD qualitativ ebenbürtig. Genau das richtige, um die perfekte Aufnahmequalität ohen Einbußen festzuhalten (zum Beispiel für hochwertige Musikaufnahmen oder Vogelgesänge). Dadurch, dass hier keine Komprimierung stattfindet, sind die Dateien natürlich auch etwas größer als beim verlustbehafteten MP3 Format (bis zu 320 kps). Weitere Details über die Formate findest du in meinem Extra-Artikel.
  • Datenkontrolle: Umfasst verschiedene Funktionen zum teilen, teilweisen Löschen und verschieben der Dateien zwischen Speicherkarte und internen Speicher. Hier sind deutlich mehr Möglichkeiten vorhanden, als bei vergleichbaren Modellen aus meinen Tests.
  • Normalize sowie Fade In / Fade Out: lassen sich deine Sprachdateien auch nachträglich noch in ihrer Lautstärke anpassen, angleichen und bearbeiten. 
  • Mit einem File Lock kannst du deine Sprachdateien vor versehentlichen Bearbeiten oder gar Löschen schützen.
  • Du kannst über den Menüpunkt „Zoom Mic“ den Aufnahmeradius verbreitern oder auf einen punkt fokussieren.
OM LS-P5 Diktiergerät - Zoom Mic
Sogar den Aufnahmebereich kannst du nach Belieben justieren.

Mit gedrückter Menütaste kannst du jederzeit zwischen Szenen wie Vorlesung, Konferenz, Treffen, Diktat, Laute Umgebung, Musik und DNS umschalten. Besonders der Modus “laute Umgebung” interessiert mich im Test – da gerade in Meetingsituationen und Vorlesungen öfters Umgebungsgeräusche herausgefiltert werden müssen. Andere Modelle kommen da schnell an ihre Grenzen. Der Sprachtest wird es nachher zeigen.

OM LS-P5 Diktiergerät - Szenen
Neben vielen vorgefertigten Szenen kannst du beim OM LS-P5 Diktiergerät auch im Handumdrehen individuelle Szenen erstellen.

Zusätzlich darfst du auch noch zwei benutzerdefinierte Szenen anlegen mit deinen individuellen Werten. Top. Hier lohnt es sich etwas Zeit zu investieren und mit den verschiedenen Einstellungen herumzuspielen.

Klangqualität

So viel aber schon mal vorweg: Die Soundqualität ist exzellent! Das OM LS-P5 Diktiergerät bietet Hi-Res Sound bis 96 khz bei 24 Bit. Anders ausgedrückt: Das ist vielfach besser als die so schon ausgezeichnete CD-Qualität!

Einige Nutzer berichten teilweise von etwas zu viel Grundrauschen bei den Aufnahmen. Ich kann das in meinen Tests so nicht bestätigen. Im Gegenteil: die Anordnung der beidseitigen Stereo-Mikrofone liefern mehr sehr resonanzarme und glasklare Aufnahmen. Aber sicherlich spielt auch hier wieder die Kombination der richtigen Einstellungen und Szenen eine Rolle.

OM LS-P5 Diktiergerät - Mikrofone
Das TRESMIC II 3-Mikrofonsystem leistet ganze Arbeit und liefert ein überwältigendes Klangergebnis.

Wichtig ist das montieren des Diktiergerätes auf ein Stativ, was dank dem Gewinde auf der Rückseite problemlos möglich ist. Oder aber eine ruhige Hand. Denn dank des sensiblen TRESMIC II 3-Mikrofonsystems hörst du später natürlich auch schnell Wackel- und Klopfgeräusche.

Ich möchte nicht lange um den heißen Brei herumreden: Unterm Strich bietet das OM LS-P5 Diktiergerät die wohl beste Klangqualität meiner bisher getesteten Modelle. Ich bin begeistert. Unglaublich, was der Hersteller aus dem kleinen Gerät herausholt. Aber mach dir doch selbst ein Bild in meinem folgenden Testvideo:

Das OM LS-P5 ist somit definitiv einen Blick wert für HiFi Fans, Musikliebhaber, Videoblogger, Podcaster aber auch Anwender, die im Alltag Wert auf qualitativ hochwertige Aufnahmen für sich selbst oder zur Weiterverarbeitung legen.

Interessanter Fakt am Rande: in einem Interview mit Olympus erzählte mir der Central Territory Manager von OM, dass sogar Ornithologen das OM LS-P5 Diktiergerät nutzen, um verschiedene Vogelstimmen mit all ihren Nuancen aufzuzeichnen und zu untersuchen.

OM Systems im Interview:

Warum Olympus jetzt OM Systems heißt, welche Produkte es aktuell in künftig am Markt platzieren wird und wie generell die Diktierbranche sich entwickelt. Diese und noch viel mehr Fragen hat mir Denis Degenhardt, der Central Territory Manager vom OM Systems, genau beantwortet. Hier gehts zum Interview.


Bluetooth Verbindung

OM LS-P5 Diktiergerät - Bluetooth Verbindung
Super: per Bluetooth verbindest du im Handumdrehen externe Headsets wie diese Galaxy Buds mit dem OM LS-P5 Diktiergerät

Das OM LS-P5 Diktiergerät bietet Bluetooth Fähigkeit – das brint einige Vorteile mit sich: ich gehe über „Einstellungen“ und verbinde mit der „Pairing-Funktion“ komfortabel meine BT-Kopfhörer. Für den Test habe ich sowohl meine einfachen Samsung Galaxy Buds als auch ein professionelles Bluetooth Headset probiert. Die Geräteerkennung und Verbindung funktioniert bei beiden problemlos.

Nun kann ich meine Aufnahmen drahtlos anhören und auch gern mal mit guten Wiedergabegeräten Zwischenprüfen, ohne immer alles direkt auf den Computer überspielen zu müssen. Eine gute Alternative zum ebenfalls vorhandenen Klinkenanschluss. Ich kann sogar live mithören was gerade aufgenommen wird. Das funktioniert bis zu einer Entfernung von etwa 10 Meter.

Steuerung per App

Richtig smart: ich lade die DVR Remote App aus dem Ios Appstore oder Google Playstore und kann damit noch viel besser das Diktiergerät fernsteuern. Alles was dazu benötigt wird, ist wieder die Bluetoothverbindung und eine Kopplung über ein Passwort. Das klappt in weniger als einer Minute problemlos.

OM LS-P5 Diktiergerät - Ordnerverwaltung in der App
In der DVR.Remote-App kannst du viel bequemer und umfangreicher Dateien und Ordner verwalten als auf dem Gerät selbst.

Der Vorteil: die Steuerung von Aufnahme und Abspielen gelingt so viel einfacher. Bei Aufnahme wird der Pegel der Aufnahme anschaulich dargestellt. Die Bedienung ist auf dem großen Smartphonedisplay nochmal deutlich einfacher nach meinem Empfinden. Die Verzögerung ist dabei minimal.

Ansonsten finde ich alle Funktionen des Diktiergerätes auch hier wieder. Mehr noch: hier habe ich zum Beispiel auch die Möglichkeit zum Beispiel Dateien komplett umzubenennen.

Die App kann gleichzeitig zu den Bluetooth-Kopfhörern benutzt werden. So kann man die Aufnahmen hören und gleichzeitig an der App einstellen.

Fazit:

Das OM LS-P5 Diktiergerät bietet dank des TRESMIC II 3-Mikrofonsystems die beste Klangqualität aller von mir getesteten Diktiergeräte. Es ist DIE Lösung für Musikliebhaber, Videoblogger, Podcaster, Ornithologen und alle, die Wert auf glaskare Aufnahmen legen. Die Einstellungen, Szenen und Nachbearbeitungsfunktionen sind mehr als üppig – benötigen aber auch etwas Zeit zum Einarbeiten und Experimentieren. Oben drauf gibt es die überaus praktische App-Steuerung. Top Gerät!

OM LS-P5 Diktiergerät

9.5

Lieferumfang / Verarbeitung

9/10

    Bedienung / Komfort

    10/10

      Aufnahmequalität

      10/10

        Wiedergabe / Weiterverarbeitung

        10/10

          Akku / Laufzeit

          10/10

            Pros

            • glasklarer Sound dank hochwertiger Mikrofone
            • üppige Einstellungen, Szenen und Funktionen
            • FLAC Format Unterstützung
            • komfortable Steuerung via App
            • Bluetooth Kopfhörer unterstützt

            Cons

            • kein Windschutz
            • Funktionsumfang benötigt etwas Einarbeitungsszeit

            Diese Testberichte könnten dich auch interessieren: