In diesem Testbericht schaue ich mir das DS 2600 Diktiergerät von Olympus einmal genauer an. Der Hersteller verkauft es als Einstiegsmodell in den Bereich des professionellen Diktierens. Zur Erinnerung: mit dem damals getesteten Olympus WS 853 habe ich ja schon einen Sprachrekorder für einfache Ansprüche getestet und auf unseren Ranking Thron gehoben. Nun geht es mit dem DS-2600 in den unteren Profibereich, der natürlich mit höheren Ansprüchen aufwartet. Kann das Gerät diese erfüllen? Der folgende Artikel samt Testvideo wird es zeigen.
Technische Daten des Olympus DS-2600 Diktiergerätes
Hersteller: | Olympus |
Aufnahmemodus: | Konferenz, Diktat |
Aufnahmeformat: | DSS/DSS Pro (Digital Speech Standard), MP3 (128Kbps Stereo, 64Kbps Mono), PCM (22.05 kHz Stereo/Mono) |
Batterie/Akku: | Interner Akku |
Speicher: | 2 Gigabyte interner Speicher (mit Speicherkarten bis zu 32 Gigabyte erweiterbar) |
Mikrofon: | Stereo-Mikrofon |
Gewicht: | 90 Gramm |
Lieferumfang
Ich packe das Olympus DS-2600 Diktiergerät aus. Im Karton finde ich:
- Das Olympus Diktiergerät selbst
- ein USB Verbindungskabel (Für Anschluss an den PC)
- eine Tasche
- 1350 mAh Lithium-Ionen Akku
- DSS Player Standard Lizenz (Mac & PC)
- eine mehrsprachige Anleitung
Unterm Strich ist der Lieferumfang für diese Preisklasse in Ordnung.
In der Anleitung findet sich auch ein deutscher Teil. Dieser klärt über die Bedienknöpfe, Anzeigesymbole und die ersten Schritte auf. Auch auf die Nutzung der DSS Software wird grundlegend eingegangen. Dennoch wird die Anleitung ihrem Namen “Quick User Guide” eher gerecht und enthält nur die nötigsten Informationen. Die volle Anleitung findest du auf der Herstellerseite.
Löblich empfinde ich, dass der Hersteller extra noch eine Ledertasche beigelegt hat. Mit Magnetverschluss hält sie das Diktiergerät fest im Inneren und macht auch optisch einen hochwertigen Eindruck.
Das Olympus DS 2600 Diktiergerät in drei Varianten
Olympus bietet das Diktiergerät DS-2600 in drei verschiedenen Varianten. Jenachdem wie du deine Sprachdateien weiterverarbeiten willst, kannst du wählen:
Nur das Diktiergerät
Das hier getestete Diktiergerät als Stand-Alone Version. Für alle, die das Gerät nur zum Aufnehmen von Sprachdateien oder zum gelegentlichen Abtippen nutzen. Sobald du öfter Sprachaufnahmen verschriftlichst, schau dir die beiden Angebote rechts an.
Diktiergerät und Transkriptionskit
Inklusive ergonomischem Fußpedal mit konfigurierbaren Tasten zur Steuerung der Wiedergabe in der Software sowie Stereo-Kopfhörer. Perfekt zum manuellen Transkribieren.
Diktiergerät und Spracherkennung
Als Set inklusive der modernen Spracherkennungssoftware „Dragon Recorder Edition“ zum automatischen Transkribieren von aufgenommenen Sprachdateien auf deinem PC.
Verarbeitung
Hochwertig ist das Stichwort: das DS 2600 Diktiergerät von Olympus kommt mit einem mattschwarzen Plastikkorpus daher. Das trifft für ein Profigerät sicherlich nicht die 100%-ige Erwartung an Wertigkeit. Andererseits ist selbst das noch bessere Olympus DS-9500 komplett auch in Kunststoff eingehüllt. Bei einem Werkzeug, welches man von Haus aus im Alltag nun sehr oft in der Hand hält, empfinde ich eine angenehme Haptik schon als wichtig. Hier kann gerne in Zukunft mehr Wert drauf gelegt werden.
Ansonsten liegt das Olympus DS 2600 Diktiergerät aber angenehm in der Hand und lässt sich dank seitlichem Schiebeschalter (Aufnahme, Start/ Stop, Wiedergabe, Rückspulen) auch intuitiv einhändig bedienen. Doch dazu im Praxistest später mehr.
Der interne Speicher fällt mit 2 Gigabyte nicht gerade üppig aus. Das unterstützte DSS Pro Format komprimiert zwar die aufgenommenen Sprachfiles – aber Vieldiktierer werden irgendwann an ihre Grenzen stoßen. Glücklicherweise lässt der interne Speicher sich durch eine externe Speicherkarte (bis zu 32 Gigabyte) jederzeit erweitern.
Gut: DS 2600 Diktiergerät von Olympus verfügt an der Oberseite über zwei 3,5 Millimeter Anschlüsse jeweils für externe Mikrofone und Kopfhörer. Besonders interessant für Meetingsituationen in größeren Büros. Denn hier können mehrere externe Mikrofone angeschlossen werden, um wirklich den kompletten Raum zu erfassen.
Der wiederaufladbare Lithium-Ionen Akku hat eine Kapazität von 1350mAh. Im Test konnte ich damit knapp 50 Stunden aufnehmen, bevor er via USB Kabel wieder aufgeladen werden musste. Ein ordentlicher Wert im Vergleich mit anderen Kandidaten.
Bedienung
Ich schalte das Gerät ein und werde direkt von Olympus begrüsst.
Schön: mit der intuitiven Bedienung mittels des mechanischen Schiebeschalters selbst, kannst du die Grundfunktionen (Aufnahme, Start/ Stop, Wiedergabe, Rückspulen) einfach und komfortabel mit einer Hand steuern. Nach wenigen Minuten geht das in Fleisch und Blut über und ermöglicht eine beinahe blinde Bedienung.
Mit den Lautstärke- und Spultasten navigiere ich mich durch die Menüs. Die Steuerung zieht sich durch alle Einstellungen. Soweit so gut.
Allerdings braucht es ein paar Durchgänge um die Menüstruktur in Zusammenhang mit dem Schiebeschalter in Kombination zu durchdringen. Häufig kommt anfangs “Fehler durch Schiebeschalterposition”. Nach etwas Zeit findet man sich jedoch gut zurecht.
Das DS 2600 Olympus Diktiergerät verfügt über 5 Ordner zum Sortieren und Archivieren von Sprachaufnahmen. Über den “New” Button lege ich neue Sprachaufnahmen bequem an.
Ich kann in bestehenden Sprachaufzeichnungen jederzeit Indexmarken erstellen und dann schnell hinspringen.
Leider ist die Navigation hier in meinen Augen etwas fummelig. Habe ich sehr viele Sprachaufzeichnungen in einem Ordner, kann ich lediglich über die Vor- und Zurückspulfunktion zwischen ihnen hin und herspringen. Eine übersichtliche Auflistung hätte hier in meinen Augen mehr Sinn gemacht.
Auch das Ansteuern von Indexmarken oder bestimmten Passagen fällt etwas unnötig kompliziert aus. Zumal die Rückspulfunktion für meinen Geschmack dabei auch etwas langsam ist.
Zusammen mit dem kleinen internen Speicher drängt sich hier der Eindruck auf, dass Olympus den Fokus eher auf die Speicherung, Wiedergabe und Weiterverarbeitung auf dem Computer anstatt auf dem Diktiergerät selbst legt. In der Tat: in der PC-Software ist die Bedienung und das Dateimanagement gleich viel angenehmer.
Funktionen
Wir schauen auf die Funktionen.
Einen Recording on Voice Modus gibt es. Dieser nimmt zuverlässig nur auf, wenn auch gesprochen wird. Somit vermeidest du Leerlauf oder stille Pausen in deinen Aufzeichnungen.
Als Szenen gibt es jeweils “Diktat” und “Konferenz”. Scheint auf dem ersten Blick etwas wenig, genügt jedoch für alle wesentlichen Anwendungsfälle. Bei “Diktat” hast du zusätzlich noch die Auswahl der Mikrofonempfindlichkeit zwischen Hoch, Mittel und Niedrig. Diese Konfiguration bestimmt auch, welche Mikrofone das Olympus DS 2600 einsetzt.
Beim Diktat im Handmodus kommt nur das Hauptmikrofon zum Zug reicht und dabei völlig aus. Im Konferenzmodus legst du das Diktiergerät am besten auf den Tisch – die Mikrofone deinem Gesprächspartner zugewandt. Hier wird dann auch das Zweitmikrofon genutzt, um störende Geräusche zu unterbinden und eine bessere und räumlichere Stereo-Klangkulisse zu erzeugen.
Generell: Das integrierte omni-direktionale Stereo-Mikrofon ist perfekt für die Aufnahme in Meetings oder kleineren Konferenzen geeignet. Denn wo Monomikrofone häufig nur mehrere Sprachquellen bis zur Unerkennbarkeit durchmischen, bietet das Olympus DS 2600 Diktiergerät qualitativ hochwertige Aufnahmen mit klarerer und räumlich präziserer Ortung und Trennung einzelner Stimmen. Im Büroalltag, Meetings, Panels, Diskussionsrunden und auch bei Interviews mit einem oder mehreren Partnern spielt das Olympus Gerät seine Stärken somit voll aus.
Auch die Stereo-Wiedergabe ist überzeugend und klar. Wer auch immer sich die Aufzeichnungen anhört oder abschreibt, wird mit dem DS 2600 seine Freude haben.
Wie sich das in der Praxis anhört, kannst du in meinem Testvideo erfahren.
Die Unterstützten Audioformate sind:
- DSS Pro (Digital Speech Standard)
- MP3 (128Kbps Stereo, 64Kbps Mono)
- PCM (22.05 kHz Stereo/Mono)
Wunderbar: durch das unterstützte DSS Pro Format ist endlich nicht nur das Überschreiben und Anhängen möglich. Das Olympus DS 2600 Diktiergerät beherrscht darüber hinaus auch das nachträgliche Einfügen von Sprachnotizen in bestehende Sprachaufzeichnungen. Das ist super nützlich, wenn du beispielsweise später noch Anmerkungen hast oder dem Transkriptionsbüro Anweisungen mitgeben willst. Ein sehr häufig von meinen Lesern gefragtes Feature, welches Geräte niedrigerer Preisklassen leider nicht haben.
Der Anschluss an den PC erfolgt mit dem mitgelieferten Kabel. Das Olympus DS 2600 Diktiergerät wird sofort erkannt. Die Daten im Speicher können nun bequem kopiert und in mögliche Transkriptionsprogramme wie zum Beispiel Nuance Dragon importiert werden.